Die Anfänge

Firmengeschichte 1899 bis 1930

Der wirtschaftliche Neubeginn: Die Gründung der Metallwarenfabrik Zug

Im Jahre 1886, im Zuge weltweiter industrieller Umwälzungen, erlebte die Stadt Zug mit dem Konkurs der «Aktiengesellschaft Email- & Metallwaren Fabrik Zug» einen bedeutenden, wirtschaftlichen Rückschlag. Dieses Ereignis erschütterte nicht nur die lokale Gemeinschaft, sondern löste auch eine Zeit der wirtschaftlichen Unsicherheit aus.

Ein Jahr später wurde diese Krise mit der Gründung der Metalli, einer neuen Metallwarenfabrik, überwunden. Diese Neugründung war nicht nur der Beginn einer wirtschaftlichen Erholung für die Stadt, sondern leitete auch eine neue Ära in der Baugeschichte ein.

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Metalliwarenfabrik

Carl Peikert – vom Einwanderer zum selbstständigen Unternehmer

In dieser Zeit des Umbruchs und der Neuanfänge erschien Carl Peikert auf der Bildfläche, ein junger Architekt, der im Jahre 1888 von Magdeburg nach Zug zog. Anfangs arbeitete er im Baugeschäft von Leopold Garnin und war unter anderem für den Umbau des Gebäudes der Zuger Kantonalbank am Postplatz verantwortlich. Schrittweise arbeitete sich Carl Peikert in die Selbstständigkeit vor und schaltet erstmals im Februar 1895 ein Inserat in den «Zuger Nachrichten», um Aufträge zu akquirieren.

Erfolgreich baute er in den Jahren 1896 und 1897 Wohnhäuser an der Bahnhofstrasse und am Bleichimattweg. Im Jahr 1899 wagte er den definitiven Sprung in die Selbstständigkeit und gründete sein Bauunternehmen mit Architekturbüro, Sägerei, Schreinerei und Gipsergeschäft. Ein Jahr später reichte er an der Gubelstrasse 1–3 und der Industriestrasse 20 ein Baugesuch für zwei Dreifamilienhäuser und eine Werkstatt seines Unternehmens ein und realisierte diese auf eigene Kosten.

1903 wechselte er seinen Geschäftssitz, vom Haus des Sattlermeisters Schell beim heutigen Zytturm, an die Industriestrasse in Zug, wo die Unternehmung heute noch ihren Firmensitz hat. Mit seinem Architekturbüro und der Bauunternehmung sowie der Sägerei, der Schreinerei und dem Gipsergeschäft war er bereits in der damaligen Zeit ein Gesamtleister und konnte mit seiner Unternehmung alle Arbeiten, rund um die Planung und Bauausführung, anbieten.

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Carl Baugeschaeft Inserat

Expansion und Einfluss: Die Entstehung des Metalli-Quartiers

Zu Beginn des neuen Jahrhunderts, als der Wohnungsmangel in Zug durch den Mangel an einheimischen Arbeitskräften in der blühenden Industrie verschärft wurde, griff die Metallwarenfabrik zu einer innovativen Lösung. Sie erwarb ab 1905 wiederholt Land und beauftragte Carl Peikert mit dem Bau von Arbeiterhäusern an der Metallstrasse.

Peikerts Vision, eines kombinierten Arbeits- und Wohnquartiers, nahm Gestalt an und 1907 waren die ersten Mehrfamilienhäuser bezugsfertig. Dieser visionäre Schritt erleichterte das Leben vieler Arbeiterfamilien und prägte nachhaltig das Stadtbild. Peikerts Unternehmen errichtete in nur 17 Jahren mehr als 20 Gebäude in diesem Gebiet und spielte eine Schlüsselrolle in der Entstehung des Metalli-Quartiers, welches zu einem lebendigen Zeugnis der Integration von Wohnen und Arbeiten wurde.

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Fortführung und Vermächtnis C. Peikerts Erben: Sophie Peikert übernimmt und gibt weiter an ihren Sohn Heinrich

Carl Peikerts Tod im Jahr 1916 hätte das Ende seiner visionären Arbeit bedeuten können, doch seine Frau Sophie führte das Unternehmen unter dem Namen «C. Peikerts Erben» erfolgreich weiter.

Im Jahr 1926 übergab sie die Führung an ihren Sohn Heinrich, der damals bereits seit zwei Jahren im Unternehmen tätig war. Auch der zweite Sohn, Martin, machte sich als Grafiker einen Namen und trug zur überregionalen Bekanntheit der Familie bei. Carl Peikert und seine Familie hatten nicht nur Gebäude errichtet, sondern eine Geschichte geschrieben, die sich nahtlos in die Entwicklung der Stadt eingliederte.

Jubiläumswettbewerb

Wir verlosen einen Restaurant-Gutschein des Ristorante Noi Röthelberg in Zug im Wert von CHF 500.-. Lesen Sie die Geschichten und nutzen Sie die Hinweise von Sophie, um die Wettbewerbsfragen von Episode 01 bis 04 zu lösen und die Lösungsbuchstaben zu erhalten. Senden Sie die Lösungsbuchstaben bzw. das Lösungswort gemäss den Anweisungen von Sophie Peikert ein, um am Wettbewerb teilzunehmen.

Wettbewerbsfrage der Episode 01

Wie heisst das Viertel, das stark durch Peikerts Bautätigkeiten geprägt wurde und ein lebendiges Zeugnis der Integration von Wohnen und Arbeiten darstellt?

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